Die European League of Football lockt uns Fans u.a. auch mit einer eigenen Comedy-Serie. Die Hauptrolle in „Food-Balls“ spielt Kasim Edebali. Der Ex NFL-Profi ist das Aushängeschild der neuen Liga und sicher die Attraktion der Hamburg Blue Devils. Aber kann der Defensive End auch schauspielern? Ist Food-Balls witzig und erfüllt die Serie ihren Zweck? Ich habe die ersten Folgen geguckt und gebe euch hier meine Meinung wieder:
Zur Geschichte: Kasim Edebali spielt im Grunde sich selbst – also einen Footballspieler, der aus den USA nach Deutschland kommt und hier Karriere machen will. Gleich zu Beginn blitzt Kasim bei Coach Esume ab. Er rät ihm was anderes zu machen als Football zu spielen. Also arbeitet Kasim weiter als Lieferant für ein Hamburger Lokal und trifft unterwegs auf viel (Hamburger) Prominenz. Soweit der Plot. Insgesamt 20 Folgen über etwa 8 Minuten soll es geben. Gezeigt werden sie u.a. auf dem YouTube-Kanal der European League of Football – vom 1. Juni bis zum Saisonstart der Liga am Wochenende des 20. Juni.
Viele Fans kennen Kasim Edebalis Schauspielfähigkeiten vielleicht aus den Videos von Football Bromance TV mit Coach Esume und Björn Werner. Als er noch in den USA gelebt hat, kamen teils spektakuläre Kurzfilme aus seiner Feder. Alles eigenhändig gedreht, wie er in der Show beteuert hat. Kasim Edebali wird gerne „Vollmaschine“ genannt und das hat er mit den Videos bewiesen. Unterhaltsam ist er sowieso und das zeigt sich auch in Food-Balls.
Wie witzig ist Food-Balls?
Mir gefällt die Serie soweit ganz gut. Die Folgen sind kurz, auf den Punkt und ohne viel Schnickschnack in die Länge gezogen. Die Schauspieler um Kasim herum sind auch gut gewählt – bisher ist niemand zum Fremdschämen oder ähnliches dabei. Die Promis, die eine Gastrolle bekommen haben, kommen natürlich zum großen Teil aus der „Hamburger Bubble“ von Coach Esume. Dieser spielt auch selbst mit und kommt nicht wirklich sympathisch rüber. Das hat aber wohl eher was mit den Plot von Food-Balls zu tun.
Was auffällt, sind die vielen Produktplatzierungen in der Serie. Da steht wie zufällig eine Packung Chips des Hauptsponsors der European League of Football auf einem Schreibtisch, eine Autovermietung ist regelmäßig groß im Bild und das Restaurant, für das Kasim arbeitet, wird natürlich auch gefeatured. Aber das fällt sicher auch nur auf, wenn man ganz kritisch hinguckt. Andererseits: Schon in „Otto – der neue Film“ habe ich mich 1987 über die sehr deutlich in Szene gesetzten Markennamen gewundert. Erinnert sich noch jemand an die Eislauf-Szene? Da war die Bandenwerbung hinter Otto kaum zu übersehen.
Fazit?
Ich finde „Food-Balls“ ganz unterhaltsam. Das Gefühl hält hoffentlich auch über die gesamten 20 Folgen. Die Liga setzt damit auch weiter auf etwas andere Wege ein Produkt an den Mann zu bringen. Da ist eine Comedy-Serie in Zeiten von Netflix und Co. sicher ein cleveres Mittel. Genau wie der „Head of Music“ Niko Backspin, der kürzlich vorgestellt wurde. Was er genau macht? Keine Ahnung. Aber wahrscheinlich haben sich viele Menschen vor über 100 Jahren auch gefragt, was diese NFL da vor hat…