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All or nothing

„Wenn wir die Playoffs nicht schaffen, dann sind viele von uns arbeitslos!“ Ein Satz wie dieser zeigt, wie es hinter der glitzernden Fassade der NFL zugeht. Gehört und gesehen habe ich den in der dritten Staffel von „All or nothing“. Jeder Football-Fan MUSS diese Serie gesehen haben. Und jeder der sie gesehen hat, sieht Football dann mit anderen Augen.

All or nothing Staffel 3 mit den Dallas Cowboys
Quelle Screenshot

„All or nothing“ gibt es bei Amazon Prime. Kurz erklärt: Es wird ein NFL-Team eine gesamte Saison beleitet – vom Draft bis zum letzten Saison-Spiel. Man sieht einfach alles was hinter den Kulissen und bei den Spielen passiert! Man hört alles. Leidet mit. Freut sich mit. Das klingt vielleicht etwas dick aufgetragen. Aber diese Art von Reality ist in meinen Augen so gut gemacht, dass man sich schon nach ein paar Minuten komplett in das Team hineinversetzt.

In der ersten Staffel werden die Arizona Cardinals begleitet – in der Saison 2015.

Headcoach Bruce Arians allein ist es Wert, die Serie zu gucken. Wie er sein Team heiß macht, wie er am Spielfeldrand abgeht. Überall ist die Kamera dabei. Zu sehen ist auch, wie die Spieler leben, wie ihre Frauen und Freundinnen mitleiden, wenn sich jemand live im Fernsehen verletzt. QB Carson Palmer bringt seine Kinder mit zum Training und dann dieses  unglaubliche Finale der Saison aus Sicht der Cardinals. Ich habe diese Staffel „All or nothing“ komplett „durchgebinged!“

In Staffel 2 wird die Saison 2017 der Los Angeles Rams beleuchtet:

Es ist die Saison in der die Rams aus St. Louis zurück nach Los Angeles kommen, in einem provisorischen Camp trainieren, und die NFL zurückbringen ins alte LA Coliseum. QB Jared Goff wird gedraftet. Außerdem sind die Rams für ein Spiel der International Series in London, bekommen einen neuen Head-Coach und beginnen mit dem Bau der neuen Wahnsinns-Arena.

Noch nicht genug? Dann vielleicht Staffel 3 mit den Dallas Cowboys in der Saison 2017:

Was es hier zu sehen gibt, zieht dem Fan wirklich die Schuhe aus. Die Dallas Cowboys sind laut Forbes-Liste das wertvollste Sportteam der Welt. Das mag vielleicht etwas merkwürdig wirken, weil „America’s Team“, wie die Cowboys auch genannt werden, schon über 20 Jahre ohne Super Bowl sind. Hinter dem Club steckt aber eine Familie, die für die Cowboys lebt und ihr mit Öl verdientes Geld gut anlegt – die Familie Jones.

Everything is bigger in Texas

Eigentümer Jerry Jones hat seinem Team ein Trainingsgelände gebaut für 1,5 Milliarden (!!) Dollar – es trägt den einfachen Namen The Star. Es gibt da unter anderem eine Indoor-Trainings-Arena mit 12.000 Zuschauerplätzen! Besprechungsräume, die aussehen wie Luxus-Kinos. Kabinen, die das komplette Gegenteil sind von einem F-Jugend-Fußballkeller in Marzahn-Hellersdorf. Und dann gibt es da noch das AT&T-Stadium mit den rund 100.000 Plätzen. Aber wie sagt der Texaner? „Everything is bigger in Texas!“

In dieser Staffel „All or nothing“ mit den Cowboys geht es auch um die Sperre von Ezekiel Elliot, der Hymne-Protest und Donald Trumps Attacken Richtung NFL sind Thema. Zu sehen ist aber auch, wie Coaches ihre Spieler zu sich nach Hause zum Essen einladen, wie Thanksgiving und Weihnachten in der NFL ablaufen und dann natürlich *SPOILER* geht es um die Enttäuschung die Playoffs verpasst zu haben. Mein Fazit: „All or nothing“ zeigt, welchen Respekt die Spieler und Teams untereinander haben. Da gönnt jeder dem anderen den Erfolg. Nach den Spielen fallen Sätze wie „Gute Leistung Mann, ich bin stolz auf dich!“ Oder „Du bist echt der Beste, es macht Spaß gegen dich zu spielen!“

All or nothing – ein Muss

Klar, es fallen auch allerhand Schimpfworte. Vor allem dieses eine mit dem „F“ vorne. Aber ich finde es unglaublich motivierend, wie die Coaches ihre Spieler aufbauen, den Teamgeist fördern und sich um den jeweils anderen kümmern. Da ist natürlich immer einzurechnen, dass ja „das Fernsehen dabei ist“ und wenn die Kameras aus sind, wird sicher auch mal ein Anschiss verteilt. Beim Zuschauen denke ich aber immer: Es kann doch so schön sein… Also unbedingt angucken, „All or nothing“ bei Amazon Prime. Entweder im Englischen Original oder mit deutscher Synchronisation. Die ist übrigens so produziert, dass noch das Original im Hintergrund zu hören ist. Das finde ich echt gut gelöst. Im Englischen ist der Erzähler Jon Hamm – also Don Draper aus „Mad Men“. Clever im Deutschen: Auch da spricht die deutsche Stimme von Jon Hamm – Sascha Rotermund.

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