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Baltimore Ravens – Die Geschichte

NFL-Teams geben sich gerne Tiernamen. Ob Seahawks, Eagles, Jaguars oder eben Ravens. In Baltimore basiert der Name aber nicht auf einem Tier, das Stärke oder Geschwindigkeit präsentieren soll. Hier geht es um Poesie. Das ist die Geschichte der Baltimore Ravens. Gemessen an ihrer Zugehörigkeit zur NFL eine durchaus erfolgreiche Mannschaft – und Heimat von Michael Jackson. Kein Witz! Die Reise beginnt:

Baltimore Ravens - Logo
Quelle NFL

Die Geschichte der Baltimore Ravens beginnt eigentlich noch vor dem 6. November 1995. Also vor dem Tag, an dem Besitzer Art Modell den Umzug seiner damaligen Cleveland Browns nach Baltimore verkündet hat. Knapp 10 Jahre vorher waren die Baltimore Colts nach Indianapolis abgewandert und eigentlich hoffte Baltimore auf ein neues Franchise. Auch ein Umzug der Redskins hier her war ein Thema. Bei einer anstehenden Erweiterung der NFL wurden aber dann doch erstmal die Carolina Panthers und die Jacksonville Jaguars vorgezogen. In Baltimore passierte nichts.

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Das geplante neue Team für Baltimore sollte “Bombers” heißen – als Anlehnung an Kampfflugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg, die in Baltimore gebaut wurden. Dass die Stadt schließlich kein Franchise bekam, wurde NFL-Commissioner Paul Taglibue in die Schuhe geschoben. Er soll gesagt haben, dass die Stadt mit dem vielen Geld doch lieber ein neues Museum eröffnen sollte. Schon damals war also der Liga-Chef nicht immer die beliebteste Person.

Über Umwege zu den Baltimore Ravens

Wenn es also kein neues Team geben kann, dann sollte es doch ein Umzug möglich machen. Im Gespräch war unter anderem, dass die LA Rams nach Baltimore ziehen. Genau wie die Tampa Bay Buccaneers. Dann kam schließlich Art Modell mit seinen Cleveland Browns auf den Plan. Mit der Saison 1996 sollte in Baltimore gespielt werden. Der Deal beinhaltete auch, dass alle Statistiken und Rekorde in Cleveland bleiben, bis dort das neue Team an den Start geht. Was noch fehlte, war ein neuer Name für das Team in Baltimore.

Baltimore Ravens - Helm
Quelle NFL

Ein langer Findungsprozess brachte schließlich 3 Namen in die engere Auswahl: Marauders, Americans und Ravens. Die finale Entscheidung war sehr eindeutig. Mit “Ravens” sollte an den Dichter Edgar Allen Poe und sein Werk “Der Rabe” erinnert werden. Poe hatte einige Zeit in der Stadt verbracht und ist hier auch begraben. Anfangs gab es auch 3 Maskottchen für das Team – 3 Kostüm-Raben. Ihre Namen “Edgar”, “Allen” und “Poe”. Mittlerweile gönnen sich die Baltimore Ravens auch echte Raben.

Neues Beim Football

Am 1. September 1996 wurde in Baltimore tatsächlich wieder Football gespielt. Zum Auftakt wurden die Oakland Raiders mit 19:14 besiegt. Später kam es auch zum Duell mit den Indianapolis Colts – also dem ehemaligen Team aus Baltimore. Der Sieg blieb mit 26:21 in Indiana. Die erste Saison der Ravens endete schließlich mit einer 4:12 Bilanz.  Und das obwohl man den Mann stellte, der die meisten Touchdowns der Saison erzielte – nämlich 14. Sein Name: Michael Jackson!

Neues Stadion und erste Erfolge

Die folgende Saison war auch schon die letzte im “Übergangsstadion”. Das Memorial Stadium musste mit den Baltimore Orioles aus der Major League Baseball geteilt werden. Erst 1998 war die eigene Arena fertig – heute bekannt als M&T Bank Stadium. Die folgenden Jahre arbeiteten sich die Baltimore Ravens Schritt für Schritt in ihrer Division nach oben. In der Saison 2000 wurden zum ersten Mal die Playoffs erreicht. Der Durchmarsch wurde komplett mit dem Super Bowl XXXV gegen die Giants – und dem Titelgewinn!

Vor allem die Defensive der Ravens war eine Klasse für sich. In der Super Bowl-Saison wurden z.B. nur 165 Punkte zugelassen, damals Rekord. Die folgenden Jahre schwankten die Leistungen zwischen “mal in die Playoffs, aber nicht weit “und “knapp verpasst”. Die Namen auf dem Platz kennt heute jeder: Jamal Lewis, Ray Lewis oder Ed Reed. Er schaffte 2004 auch einen unglaublichen Rekord. In einem Spiel gegen die Cleveland Browns (ausgerechnet) legte er ein 106 Yards Interception Return Touchdown hin.

Baltimore will more

Ab der Saison 2005 starteten die Ravens eine Serie von 5 Playoff-Teilnahmen in Folge. Auf dem Weg wurde John Harbaugh neuer Head Coach, Starting-Quarterback wurde Joe Flaco und Ray Rice sollte die Bälle fangen. Es ging immer mindestens bis in die Divisional Round. 2012 gipfelte dieser Aufschwung in der zweiten Super Bowl Teilnahme. Es war der berühmte “HarBowl“. Denn der Trainer der Gegner, der San Francisco 49ers, war Jim Harbaugh. Der Bruder von Ravens Headcoach John Harbaugh. Er durfte nach einem 34:31 den Pokal für die Ravens in die Höhe strecken.

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Nach dem Titel fielen die Ravens in ein kleines Loch. In der folgenden Saison gab es keine Playoff-Teilnahme. Auch 2015, 2016 und 2017 klappte es nicht. Neuen Schwung in die Franchise brachte ab 2018 Quarterback Lamar Jackson, der ab Woche 11 für den verletzten Joe Flaco einspringen musste. Er holte 6 Siege in 7 Spielen und es ging mal wieder in die Playoffs. Da war Jackson mit seinen 22 Jahren der jüngste Quarterback der Geschichte. Die Wildcard Runde wurde aber trotzdem nicht überstanden. 2019 krönte sich Jackson schließlich zum MVP der Saison. 2020 und 2022 wurden die Playoffs erreicht, ohne weit zu kommen.

Was geschafft

Stattdessen begann ein Theater um Lamar Jackson. Verlässt es das Team? Bleibt er doch? Ist er noch der richtige? Wie viel Geld will er? Schließlich ist er geblieben und machte die Ravens in der Saison 2023 zum Titelaspiranten. Mit einem 13:4 Record wurde die Saison abgeschlossen. Fast alle Experten sahen die Ravens im Super Bowl. Aber da gab es noch die Kanas City Chiefs, die im AFC Championship Game den besseren Tag erwischten.

Die erste Version dieses Artikels erschien am 30. April 2019. Dieses Update ist vom 30. Januar 2024.

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