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Die besten und schlechtesten Super Bowl Halftime Shows

Wem der spektakuläre Sport beim Super Bowl nicht reicht, der bekommt zum „Greatest event in the world“ noch ein Konzert der Superlative oben drauf – einfach so: Die Super Bowl Halftime Show ist seit einigen Jahren ein ähnlich großes Thema, wie die Frage: Wer holt den Sieg? So gut wie jeder Megastar der vergangenen Jahrzehnte stand schon einmal auf der Bühne mitten im Stadion. Die Shows sind meistens die Endstufe der Perfektion im Musikbusiness. Manchmal aber leider auch nicht wirklich gut. Deshalb hier meine Liste der besten und schlechtesten Super Bowl Halftime Shows!

Super Bowl Halftime Show - Miami

Bevor es losgeht ein kurzer Blick in die Geschichte: Bis in die 1980er Jahre hinein traten in der Halbzeit des Super Bowls meistens Marching Bands auf oder die Show war eingebettet in eine bestimmte Geschichte. Da gab es „Salute to the 60s“, „Mardi Gras“ oder „A Musical America“. Erst in den 1990ern rückten die Stars in den Mittelpunkt und es wurde von Jahr zu Jahr größer. Insgesamt 5 Shows durfte ich auch live im Stadion erleben. Die kommen zum Teil auch in unsere Wertung vor.

Die schlechtesten Super Bowl Halftime Shows

Flop 5: The Weeknd

Das was bei Super Bowl LV in Tampa von The Weeknd abgeliefert wurde, war aus meiner Sicht sehr dürftig. Ich war von Anfang an skeptisch, ob der Kanadier wirklich gut aufgehoben ist auf so einer Bühne. Sicher, mit „Blinding lights“ hat er eine Nummer veröffentlicht, die 2020 und 2021 wohl jeder auf der Welt mindestens einmal gehört hat. Aber diese verspiegelte Kulisse, diese magere Kraft in der Stimme. Das passte aus meiner Sicht vorne und hinten nicht. Klar, im corona-bedingt fast leeren Stadion konnte auch keine Stimmung aufkommen. Aber ob das geholfen hätte?

Super Bowl Halftime Show - The Weekend
Quelle: Screenshot

Flop 4: Madonna

Es war Super Bowl XLVI in Indianapolis am 5. Februar 2012. Zu diesem Zeitpunkt war Madonna schon 53 Jahre alt. Blöd nur, dass sie sich auf der Bühne aufreizender bewegen wollte als Rihanna oder Ariana Grande, die etwa halb so alt sind. Dazu kam dann auch noch, dass Rapperin M.I.A. bei dem Auftritt den Stinkefinger zeigen musste. Es gibt sicher schlimmeres als das. Aber allen Beteiligten sollte klar sein, dass die NFL und die US-Bevölkerung ziemlich empfindlich bei solchen Gesten sind. Fazit: Madonna war zu diesem Zeitpunkt schon aus der Zeit gefallen und fehl am Platz.

Flop 3: Black Eyed Peas

Der Super Bowl XLV fand 2011 im Cowboys Stadion statt – vor 103.000 Zuschauern. Sie alle mussten diesen furchtbaren Auftritt über sich ergehen lassen. Warum sich die Black Eyed Peas für den Super Bowl „qualifiziert hatten“, ist mir bis heute sowieso schleierhaft. Die Show war lieblos, schlecht gesungen und langweilig performt. Als dann noch Sängerin Fergie mit Slash von Guns n‘ Roses „Sweet child o‘ mine“ kreischte, war auch der letzte Funken Hoffnung weg.

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Flop 2: The Who

Am 7. Februar 2010 spielten The Who in der Halftime von Super Bowl XLIV in Miami. Das war 46 Jahre nach der ersten Band-Gründung. Das muss zwar nichts schlechtes seien, siehe Rolling Stones oder Paul McCartney. Aber The Who spielen dann doch gefühlt eine Liga tiefer. Außerdem stimmte der Sound überhaupt nicht und Musik und Gesang waren total asynchron. Pete Townshend und Roger Daltrey hatten sogar zugegeben noch nie ein Footballspiel oder eine Halftime-Show gesehen zu haben. Aber dann beim Super Bowl auftreten? Schnell vergessen, dass das wirklich passiert ist!

Flop 1: Maroon 5

Es passierte beim Super Bowl LIII in Atlanta – im Februar 2019. Der 13:3 Sieg der New England Patriots gegen die Los Angeles Rams war schon nicht das erhoffte Spektakel für alle Fans. Die Super Bowl Halftime Show mit Maroon 5 war dann eine echte Frechheit. Ich war live im Stadion und ich habe noch die Gesichter der Zuschauer um mich herum vor Augen. Ein „Was soll das?“ war deutlich abzulesen. Viele haben lieber auf dem Handy gedaddelt oder waren in Ruhe auf der Toilette. Maroon 5 wollte einfach niemand sehen. Ein 5 Sekunden-Video mit Spongebob war noch der beste Moment. Was auf der Bühne passiert ist, sollten alle Zuschauer schnell aus dem Gedächtnis radieren.

Super Bowl Halftime Show - Maroon 5

Das sind also die aus meiner Sicht schlechtesten 5 Super Bowl Halftime Shows aller Zeiten. Bevor ich die 5 besten aufzähle: Es ist schon erstaunlich, wer alles mal beim „Big Game“ für die Pausenunterhaltung gesorgt hat. Diese Künstler waren dabei, haben es aber nicht in meine Ranglisten geschafft: Coldplay, Beyonce, Tom Petty, Rolling Stones, Paul McCartney, Michael Jackson, Shania Twain, No Doubt, Sting, Aerosmith, Britney Spears, Phil Collins, Stevie Wonder, Rihanna, Katy Perry, die Temptations, ZZ Top oder die Blues Brothers.

Die besten Super Bowl Halftime Shows

Top 5: Prince

Wieder mal war Miami Schauplatz. Im Sunshine State ging an diesem 4. Februar 2007 fast die Welt unter. Es regnete wie aus Eimern, als Prince in der Pause von Super Bowl XLI auftrat. Er war aber so gar nicht Diva, zog seine Show klatschnass durch und sein „Purple Rain“ im Regen von Miami dürfte legendär sein.

Top 4: Bruno Mars

Der Super Bowl XLVIII am 2. Februar 2014 war etwas ganz besonderes – er fand in New York statt. Eigentlich entspricht das MetLife Stadium nicht den Regeln der NFL für einen Super Bowl, denn es ist offen und New York im Februar ist eigentlich zu kalt. Es gibt die Regel, dass ein Open Air Super Bowl nur da stattfinden darf, wo die Durchschnittstemperatur zur Spielzeit bei mindestens 10 Grad liegt. Aber es ist nun mal New York, da ist der Sitz der NFL – und es ist vielleicht die bekannteste Stadt der Welt.

Super Bowl Halftime Show - Bruno Mars
Quelle Screenshot

Das Spiel in New York war nicht mal der kälteste Super Bowl der Geschichte. Bei Kickoff waren es etwa 10 Grad Celsius. Bei Super Bowl VI im Jahr 1972 in New Orleans war es bisher am kältesten – mit knapp 4 Grad. Die Show von Bruno Mars war dann ein unglaublicher Kraftakt an Musik. Ein irres Drumsolo zu Beginn, ein Hauch von Motown in der Mitte, eine Erinnerung an James Brown danach und dann noch die Red Hot Chili Peppers – mit Anthony Kiedis oben ohne. Da passte alles. Das Licht, alle Kamerabewegungen, das Feuerwerk im Stadion und als dann Bruno Mars „Just the way you are“ singt und US-Soldaten aus aller Welt ihre Familien grüßen, dann ist das schon rührend.

Top 3: Jennifer Lopez und Shakira

Auch bei dieser Show durfte ich live im Stadion dabei sein – bei Super Bowl LIV in Miami – kurz vor Beginn der Pandemie. Es gibt vielleicht nur eine Sache an der Show von J.Lo und Shakira zu bemängeln: Sie war zu kurz für so viel gute Stimmung! Die Songs der beiden kenne ich aus meinem Radiojob auswendig und sie treffen nicht unbedingt meinen Geschmack. Aber diese Latino-Show in Süd-Florida, bei angenehm milden Temperaturen, hier und da mal etwas nackte Haut (für manche Amerikaner auch zu viel) – die Stimmung im Stadion bei der 12 Minuten-Show, das alles war der Wahnsinn. Auch auf der sonst so steifen Pressetribüne kreisten die Hüften. Das hat echt Spaß gemacht und die Produktion verdient 11 von 10 Sternen!

Top 2a: Bruce Springsteen

„Put your chicken fingers down and turn the TV up“. Das schreit der Boss beim Super Bowl XLIII am 1. Februar 2009 in Tampa in die Kameras. Von mir aus könnte Bruce Springsteen jedes Jahr in der Halftime Show auftreten, denn niemand sonst passt so gut zu diesem American way of life. Das Intro mit den NFL-Spielern macht schon unglaublich heiß auf diese Show. Man sieht Bruce Springsteen an, dass er sich richtig wohl fühlt. Ich kann mir die Show immer wieder angucken. 13 Minuten allerbeste Laune!

Top 2b: Dr. Dre, Snoop Dogg, Eminem, Mary J. Blinge, Kendrick Lamar

Es waren einfach zu viele gute Halftime Shows, um nur 5 in die Top 5 zu wählen. Deshalb geht Platz 2b an das, was am 14. Februar 2022 bei Super Bowl LVI in Los Angeles passiert ist. Dieses Aufgebot an Westcoast-Rappern, R&B Musikern und dann auch noch 50 Cent als Special Guest. Das kann man sich immer, immer wieder angucken. Vor allem, wenn man die 1990er Jahre in vollen Zügen erlebt hat. Über 250 Millionen Views bei YouTube sprechen auch für sich.

Super Bowl Halftime Show - Los Angeles
Quelle: Sceenshot

Top 1: U2

Es war der 3. Februar 2002 – Superdome New Orleans. Super Bowl XXXVI. An sich sind U2 schon Grund genug für eine klasse Halftime Show. In diesem Fall standen die USA aber noch ganz unter dem Eindruck der Anschläge vom 11. September 2001. Gerade mal 5 Monate nach dem Terror machten U2 genau das Richtige: Eine einfache aber aussagekräftige Show. Alle Namen der Opfer der Anschläge wurden auf einer Leinwand gezeigt. Als Bono dann bei „Where the streets have no name“ seine Jacke öffnet und im Innenfutter eine USA-Flagge zu sehen ist, dann fließen auch beim härtesten Kerl tränen. Für mich die beste aller Super Bowl Halftime Shows! Da wird sich so schnell nichts daran ändern.

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