Da ist er wieder. Tom Brady hat kaum 2 Monate im Ruhestand ausgehalten und sein Comeback angekündigt. Er hätte noch „unfinished business“ zu erledigen, sagt er. Sein Platz sei weiter „auf dem Platz“ und nicht bei der Familie, so wie er es bei seinem Rücktritt noch wollte. Nun startet der GOAT im September in seine 23. NFL-Saison – weiter im Trikot der Tampa Bay Buccaneers. Seit das Comeback von Tom Brady verkündet wurde sind ein paar Tage ins Land gegangen und ich habe mir ein paar Gedanken dazu gemacht: Ist es gut oder schlecht, dass die Nummer 12 weitermacht?
Natürlich haben jetzt erstmal alle NFL-Medien und Berichterstatter ein wunderbares Thema, um die Off-Season zu füllen. So ziemlich jeder da draußen kann etwas mit dem Namen Tom Brady anfangen und allein das macht ihn zu einem Zugpferd für die NFL. Ob so ein Zugpferd bei dem momentanen Hype nötig ist, kann hinterfragt werden. Schaden wird es auf jeden Fall nicht. Mit Blick auf das Spiel in Deutschland und dem damit verbundenen Kick für den Sport bei uns und in ganz Europa, hilft das Comeback von Tom Brady natürlich total. Schließlich werden seine Tampa Bay Buccaneers in München spielen. Wenn die mit einem Tom Brady auflaufen, wird das natürlich eine enorme mediale Sogwirkung haben. Das Spiel findet voraussichtlich in der Bundesliga-Pause vor der Katar-WM statt. Eine Zeit, in der vielen der Spaß am Fußball verloren gehen könnte. Das könnte den Football-Hype bei uns noch mehr beschleunigen.
Ist das Comeback von Tom Brady eine gute Idee?
Für die Vermarktung der NFL und für den Hype um den American Football ist das Comeback sicher gut. Tom Brady wird sicher auch in den Stadien in den USA für klingelnde Kassen sorgen. Denn viele wollen den GOAT bestimmt noch einmal spielen sehen, bevor er dann doch irgendwann in den Ruhestand geht. Aber was passiert, wenn er die Leistung nicht mehr bringt? Wenn Tom Brady plötzlich hölzern und ungelenkt wirkt und die Buccaneers zu viele Spiele verlieren? In der heutigen „social-media-verseuchten“-Welt wird schnell kritisiert und jede Menge Hohn und Spott ausgeteilt. Das könnte an Bradys Legendenstatus kratzen. Zu oft haben ganz große Stars nicht gewusst wann Schluss ist. Michael Schumacher, Lothar Matthäus, Hulk Hogan, die Rolling Stones oder Donald Trump, um mal eine bunte Mischung zu nennen, die mir gerade einfällt.
Meine Meinung zum Comeback von Tom Brady: Das hätte nicht sein müssen! Mit 44 und so ziemlich allen Rekorden, die ein Einzelspieler aufstellen kann, wäre der Ruhestand angebracht. Hätte Tom Brady nie seinen Rücktritt verkündet und hätte er jetzt einfach gesagt „Ich mache weiter“, wäre es aus meiner Sicht schlauer gewesen. Jetzt muss sich Brady daran messen lassen, dass er im Kurz-Ruhestand war und zurückkommt, um „unfinished business“ zu erledigen. Klappt es mit dem Erledigen nicht, dann macht sich Tom Brady sehr schnell lächerlich. Man muss aber auch zugeben: Wohl keinem anderen Footballspieler würde man es zutrauen auch mit 45 noch einen Super Bowl zu gewinnen – den 8.!