Die NFL Preseason ist schon eine komische Sache: So ziemlich jeder Fan freut sich darauf, weil die lange Pause seit dem Super Bowl endlich zu Ende ist. Aber wenn die Spiele laufen, hat man manchmal doch nicht ganz so viel Lust nachts vor dem Fernseher zu sitzen. Die Qualität der Spiele ist auch einige Male überschaubar. Aktuell werden in der NFL 3 Wochen Preseason gespielt – plus Hall of Fame Game. Vorbereitungsspiele gibt es in der NFL schon seit rund 100 Jahren. Da steckt viel Geschichte drin und hier sind 7 Fakten über die NFL Preseason.
Wer spielt gegen wen?
Ein starres Konzept wie beim eigentlichen NFL-Spielplan gibt es nicht. Die Teams dürfen sich sogar Begegnungen wünschen. Generell spielen alle 32 Teams dreimal in der NFL Preseason. Außer die beiden Teams, die im Hall of Fame Game stehen. Die haben 4 Begegnungen in der Vorbereitung. Die Paarungen werden schließlich nach mehreren Kriterien zusammengestellt: Es sollte möglichst keine Divisions-Duelle geben, stattdessen lieber Duelle AFC vs. NFC. Es wird darauf geachtet, dass die Teams nicht zu weit reisen müssen und das maximal 2 Zeitzonen zwischen ihren Städten liegen. Natürlich sollte es auch keine Paarung mehrfach geben.
Tickets sind ein Schnäppchen
Normalerweise kann man mehrere 100 Dollar für ein reguläres NFL-Spiel loswerden, wenn man ins Stadion geht. In der Preseason ist das etwas anders. Da gibt es die Karte schon für 13 Dollar – am Beispiel Broncos vs. Colts am 11. August 2024. Wer in den Sommerferien in den USA ist, kann also für schmales Geld ins Stadion.
Der Record sagt wenig aus
Das Abschneiden der Teams in der NFL Preseason hat oft sehr wenig mit dem Abschneiden in der regulären Saison zu tun. Beispiel Detroit Lions: Die hatten in der regulären Saison 2008 die schlimmste aller Bilanzen – 0:16. In den damals noch 4 Spielen der Preseason haben die Lions aber alles gewonnen – darunter sogar ein Spiel gegen den amtierenden Super Bowl Champion New York Giants.
Früher war alles anders
Bevor es Spiele unter dem Namen „NFL Preseason“ gab, wurden über viele Jahrzehnte sogenannte Exhibition Games zur Vorbereitung gespielt. Das ging schon in den 1920ern los. Gespielt wurde über die Jahre gegen College-Teams, gegen Mannschaften aus anderen Ligen oder auch mal in der ganzen Welt. Das gipfelte in den American Bowls. Damit war die NFL u.a. in Tokio, Osaka, Sydney, Montreal, Mexico City, Montreal, Vancouver, Dublin Barcelona, London, Göteborg oder im Berliner Olympiastadion.
Wie werden Spieler in der NFL Preseason bezahlt?
In der Preseason kommen einige Spieler zum Zuge, die vielleicht den Saisonstart nicht im 53-Mann Kader erleben. Oder anders gesagt, Spieler die noch nicht in den Genuss eines lukrativen NFL-Vertrags kommen. Aber hungrig nach Hause gehen muss niemand. Spieler, die komplett neu dabei sind, verdienen immerhin 1.850 Dollar pro Woche. So sieht es das CBA der NFL vor. Ab dem zweiten Jahr in der Liga gibt es pro Woche 3.200 Dollar. Ab der Saison 2025 steigen die Beträge leicht an – auf 2.000 Dollar bzw. 3.500 Dollar.
Wilde Ergebnisse
Wenn in der NFL Preseason dem Nachwuchs eine Chance gegeben wird, dann fallen manche Spiele auch etwas aus dem Rahmen. Das gehört zu einer Vorbereitung auch dazu. Vor ziemlich genau 100 Jahren schafften die Providence Steam Rollers einen 127:0 Sieg in einem Exhibition Game. Die „Dampfwalzen“ waren damals neu in der NFL und besiegten das Team der West Point Field Artillery ziemlich deutlich.
Was bringt die Zukunft?
Über den Sinn und Zweck der NFL Preseason wird oft diskutiert. Es gibt auch einige Experten, die würden sie am liebsten abgeschafft sehen. Vor wenigen Jahren wurde die Preseason von 4 auf 3 Spiele gekürzt, um ein weiteres reguläres Spiel einführen zu können. Vielleicht passiert das schon bald wieder. Commissioner Goodell deutet immer wieder an, dass bald noch eine reguläre Woche kommen könnte. Dann wären wir schon bei 19. Das führt in der Football-Welt schon zu einem Ruf nach einer zweiten Bye Week. Dann wären es 20 Wochen. Im Gegenzug könnte die Preseason auf zwei Spiele oder ein Spiel gekürzt werden – oder sogar komplett wegfallen.
