Das jüngste Team der NFL kommt aus Texas und trägt auch den Namen des Bundesstaates. „Die Geschichte hinter den Teams“ jetzt mit den Houston Texans. Welche Rolle die Stadt Los Angeles in der Geschichte der Texans spielt und wo der Name schon früher mal benutzt wurde – das alles jetzt und hier:
Auch wenn die Houston Texans offiziell im Jahr 2002 gegründet wurden, die Geschichte beginnt 1996. Bis dahin gab es in der viertgrößten Stadt der USA noch das NFL-Team Houston Oilers. Eine Traditionsmannschaft, die seit Gründung der Liga dabei war. Ihr Zuhause war der Astrodome – das „Eighth Wonder of the World“ – das erste Stadion mit geschlossenem Dach. Aber für die NFL in den 1980ern und 1990ern nicht wirklich vorzeigbar. Denn die Oilers mussten sich den Dome mit dem lokalen Baseball-Team teilen.
Schon in den 1980ern wurde ein Umzug nach Jacksonville angedroht, wenn der Astrodome nicht modernisiert wird. Das wurde dann tatsächlich gemacht und die Oilers durften 10 weitere Jahre bleiben. 1996 hörte Besitzer Bud Adams von den Stadion-Plänen aus Nashville in Tennessee und weil er in Houston kein komplett neues Stadion bekam, verkaufte er sein Team einfach. Aus den Oilers sind inzwischen die Tennessee Titans geworden. In Houston sorgte das alles für mächtig Ärger bei den Fans. Einige Radiosender stellten aus Protest sogar ihre Übertragungen ein.
Houston Texans als jüngstes Expansion Team
Im Jahr 1997 begann die NFL damit die Pläne für eine Vergrößerung der Liga auf 32 Mannschaften vorzubereiten. Das Ziel war eigentlich wieder ein Team nach Los Angeles zu bringen – den größten Medienmarkt des Landes. Trotzdem bewarb sich aber auch Houston. Außerdem war noch Toronto im Rennen, um die NFL auch nach Kanada zu bringen. LA bekam zwar den Zuschlag für das 32. NFL-Team. Es wurde aber eine Frist gesetzt, um u.a. noch die Frage nach dem Stadion zu klären. Die Frist verstrich, der Deal platzte und danach schlug Bob McNair zu und holte für 700 Millionen Dollar die NFL zurück nach Houston.
Zur Saison 2002 sollte die NFL in neuer Größe an den Start gehen. Bis dahin musste für das neue Team ein neuer Name her. Im Gespräch waren Houston Apollos, Houston Bobcats, Houston Stallions, Houston Toros, Houston Wildcatters und eben Houston Texans. „Toro“ ist mittlerweile das Maskottchen der Texans geworden. Der Name „Houston Texans“ wurde schließlich ausgewählt, um die Verbundenheit zum Staate Texas zu zeigen. Ganz neu war das alles nicht. In der „World Football League“ gab es auch schon mal ein Team das so hieß. Aber die Liga hielt nicht lange durch. In der „alten NFL“ gab es 1952 die Dallas Texans, die aber auch nicht lange blieben. Die Kansas City Chiefs wurden auch mal als Dallas Texans gegründet. Sogar die Canadian Football League wollte ein Team in Houston etablieren – daraus wurde aber nichts. Das erste Spiel der Houston Texans in der NFL fand schließlich am 8. September 2002 im neu gebauten Reliant Stadium statt. Gegner waren die Dallas Cowboys – und die wurden auch gleich 19:10 geschlagen.
Anlaufschwierigkeiten für die Houston Texans
Richtig gut lief es im ersten Jahr aber nicht. Die Saison endete mit einer 4:12 Bilanz. Die erste Spielzeit mit einer ausgeglichenen Bilanz wurde erst 2007 geschafft. 2008 gelang das noch mal – weil oder trotz dem der Gründer dieses Blogs damals zum ersten Mal im Stadion war. Das war am 5. Oktober 2008 gegen die Indianapolis Colts. Der Quarterback bei den Texans hieß Matt Schaub und bei den Colts spielte ein gewisser Peyton Manning. Die Freude an diesem Spiel lässt sich in einem Bild ziemlich gut zusammenfassen:
Besonders schön war das Leben als Texans-Fan zu der Zeit allerdings nicht. Die erste positive Saison-Bilanz wurde erst 2009 erreicht und zwei Jahre später reichte es endlich auch mal für die Playoffs. Da konnten die Houston Texans sogar die Wild Card Round überstehen. In der Divisional Round war aber Schluss – nach einem 13:20 gegen die Baltimore Ravens. Danach begann wieder eine neue Leidenszeit.
Houston Texans – Quarterback-Roulette
Seit es die Houston Texans in der NFL gibt, wurde bei den Quarterbacks viel herumexperimentiert. David Carr war der erste Quarterback. Matt Schaub hatten wir schon erwähnt. Aber wer kennt noch Sage Rosenfels? Case Keenum und Ryan Fitzpatrick haben sich auch mal „ausprobiert“. Brock Osweiler war auch mal da. Oder T.J. Yates und Tom Savage. Mit der Saison 2018 ruhten die Hoffnung auf Deshaun Watson. Er machte aber abseits des Platzes – genauer gesagt bei Massagen – negative Schlagzeilen und ist mittlerweile nach Rauswurf und Sperre bei den Cleveland Browns gelandet.
Die Erfolge der Houston Texans sind natürlich in knapp 20 Jahren NFL überschaubar. Das höchste der Gefühle sind die Titel als Sieger der AFC South. Mehr war bisher nicht drin. Die Texans gehören auch noch zu den 4 Mannschaften, die es bisher nie in einen Super Bowl geschafft haben. Das blieb auch in der Saison 2023 so, wo sich die Texans mit Rookie-Quarterback C.J. Stroud und „Rookie“-Coach DeMeco Ryans einen 10:7 Record erspielten. Erst in der Divisional Round der Playoffs war gegen die Baltimore Ravens Feierabend. Für die kommenden Jahre wird den Texans aber schon jetzt mehr zugetraut.
Die erste Version dieses Artikels erschien am 26. Februar 2019. Dieses Update ist vom 30. Januar 2024.
17 Antworten
Super Bild vor dem Reliant Stadium – es liest sich fast so, als wäre ich auch da gewesen. Hast Du die Hose noch?
Selbstverständlich nicht…