Wir sind noch früh in der Saison 2020. Aber schon jetzt wird mit Nachdruck gefordert, dass Russell Wilson von den Seattle Seahawks endlich MVP in der NFL werden muss. Es wird auch wirklich mal Zeit, nachdem was er schon alles in der Liga geleistet hat und vor allem wie er gerade sein Team durch die Spiele führt. Aber wer wählt denn eigentlich den MVP – den Most Valuable Player? Wie so vieles in der NFL ist das nicht ganz einfach zu erklären – aber dafür gibt es dabei auch viele bunte Statistiken rund um die Auszeichnung. Es folgt: Angeberwissen MVP-Edition!
NFL Honors heißt das Event, auf dem der MVP der Liga gekürt wird. Das findet immer am Abend vor dem Super Bowl statt. Da werden die besten Spieler der Saison gekrönt, außerdem sind auch die Inductees für die Hall of Fame dabei und in der Regel moderiert die Show ein Standup-Comedian oder jemand anderes, der sich auch über die NFL und die Spieler lustig macht. Die Show der vergangenen Saison z.B. ist aktuell über den NFL Game Pass zu sehen. Da seht ihr dann auch, wie Lamar Jackson von den Baltimore Ravens zum MVP der Saison 2019 gekürt wird.
Mel Hein war der erste MVP
Wie ist nun also diese MVP-Wahl entstanden? Da in der NFL und im Football für alles eine Statistik geführt wird, musste natürlich auch der beste Spieler gekürt werden. Schon 1938 ging es damit los. Damals hieß der Award offiziell „Joe F. Carr Trophy“ – benannt nach dem damaligen Commissioner der NFL. Erster Titelträger war Mel Hein, ein Center und Linebacker der New York Giants. Die Joe F. Carr Trophy wurde nur bis 1946 vergeben. Zwei Jahre später begann die United Press Nachrichtenagentur damit einen MVP zu küren – aber auch nur bis 1969. Es gab auch noch eine Jim Thorpe Trophy und noch andere Auszeichnungen. Das was wir heute als „NFL MVP“ kennen, begann 1957.
Obwohl, so ganz richtig ist die Jahreszahl auch nicht. Rückblickend gibt es unterschiedliche Meinungen, wann der erste echte „NFL MVP“ gekürt wurde. Entweder 1957 – oder vielleicht doch erst seit 1961? Was aber richtig ist, dass die Associated Press Nachrichtenagentur mittlerweile die Federführung hat und 50 Journalisten nach der Regular Season einen MVP küren. Selbst das ist wieder umstritten. Denn wer grandiose Playoffs spielt und vielleicht sogar den Super Bowl holt, geht mit dieser Leistung nicht mehr in die Wertung ein. Siehe Patrick Mahomes in der Saison 2019. Der vollständige Name der Auszeichnung des besten Spielers lautet schließlich „Associated Press NFL Most Valuable Player Award“.
MVP Statistiken und eine Besonderheit
Für den NFL MVP gibt es natürlich auch viele schöne Statistiken. So ist Peyton Manning der Spieler, der die meisten Awards bekommen hat – nämlich gleich 5 MVP-Titel. Die Green Bay Packers haben mit 8 MVPs den Team-Rekord. Wenig überraschend gingen die meisten Auszeichnungen an Quarterbacks (41 MVPs) und Running Backs (16 MVPs). Nur 3 Spieler waren auf einer anderen Position erfolgreich. Da ist natürlich Lawrence Taylor, der 1986 als Linebacker MVP wurde. Alan Page gelang es 1971 als Defensive Tackle der Minnesota Vikings und – das ist die tollste Geschichte: Mark Moseley gelang es 1982 im Dienste der Washington Redskins NFL MVP zu werden – als Placekicker!