Er hat es tatsächlich geschafft. David Bada hat sich einen Platz im Kader eines NFL-Teams erkämpft. Der gebürtige Münchner ist über das NFL Pathway Program bei den Washington Redskins gelandet. Aus der GFL als 25-jähriger Defensive Tackle in die USA. David Bada geht in die NFL und erfüllt sich seinen Traum. Darüber konnte ich mit ihm sprechen und ich habe ihn noch mal mit ein paar Antworten aus unserem ersten Interview vom Dezember konfrontiert.
Es waren so etwas wie „Deutsche Tage in der NFL“. Erst holten die Las Vegas Raiders den deutschen Kicker Dominik Eberle und einen Tag später kam die Meldung, dass David Bada es tatsächlich gepackt hat. Über das NFL Pathway Program bekommt er die Chance bei den Washington Redskins. Der 135kg Abwehr-Riese hat seit der Entscheidung ein Interview nach dem anderen gegeben. Um so schöner ist es, dass er sich auch für mich die Zeit genommen hat. Meine erste Frage war deshalb auch: Wie fühlst du dich?
Schon allein die Aussage: „Es ist schön und auch Teil meines Berufes“ macht David Bada unheimlich sympathisch. Die Nachricht, dass er in die NFL wechselt, hat er per Video-Botschaft bekommen. Anders ist es in Zeiten von Corona und wegen der Entfernung bis in Davids Heimat München auch kaum möglich. So sah es aus als es hieß: „David Bada geht in die NFL“:
Kurz danach meldete sich auch noch der neue Redskins Coach Ron Rivera per Videoschalte und begrüßte seinen neuen Abwehrspieler aus Deutschland. Für David alles Momente, die er nie vergessen wird:
Für David Bada war es schon der zweite Anlauf mit dem NFL Pathway Program in die NFL zu kommen. Nach dem ersten Versuch glaubte er noch, dass die anderem Spieler mehr Erfahrung hatten. Also kniete er sich noch einmal voll rein, um doch noch die Chance zu bekommen. Außerdem war jetzt die Erfahrung auf seiner Seite, wie David sagt:
Jetzt ist die Frage: „Wie geht es weiter?“. Einreisen in die USA sind aktuell nicht möglich wegen der Corona-Krise. Es ist nicht mal sicher, ob die NFL überhaupt in die Saison starten kann oder wie der Trainingsbetrieb ablaufen soll. David Bada strahlt aber auch bei dieser Frage Ruhe und Souveränität aus:
David Bada geht in die NFL – das heißt aber noch nicht, dass er ab sofort bei jedem Spiel auf dem Platz steht. Das NFL Pathway Program ist ins Leben gerufen worden, um Spielern von außerhalb der USA eine Chance in der Liga zu geben. Für Spieler, die nicht an einem US-College waren, aber trotzdem das Zeug zu einem Profi hätten. David muss sich in Washington noch gegen viele andere Spieler durchsetzen, um auch einen Platz im endgültigen 53-Mann Kader für die Saison zu bekommen:
Im vorigen Jahr hatte sich Jakob Johnson einen Platz über das Pathway Program bei den New England Patriots erkämpft und schließlich wurde er sogar in den Kader berufen und hat auch gespielt – bis zu einer Verletzung. David Bada geht zu den Washington Redskins, die zuletzt keine große Rolle in der NFL gespielt haben und mit Ron Rivera auch einen neuen Coach haben. Könnte ja vielleicht eine Chance sein, um sich schneller durchzusetzen, oder?
Als Fan in Deutschland darf man ja mal träumen. David Bada geht in die NFL, bekommt seinen Kader-Platz, wird Stammspieler und trifft dann auf dem Feld die ganz großen dieses Sports. Tom Brady, Drew Brees oder J.J. Watt. Bei dieser Vorstellung fangen Davids Augen an zu leuchten:
Als ich im Dezember mit David gesprochen hatte, habe ich ihn nach seinem Wunschteam gefragt – sollte es mit der NFL klappen. Damals sagte er: „Ich hätte nichts dagegen, wenn es in der Stadt des Teams etwas wärmer ist“. Washington ist nun nicht unbedingt bekannt für Palmen und Strand. David ist aber natürlich nicht enttäuscht:
David Bada geht in die NFL – vor kurzem noch Gas- und Wasser-Installateur in Deutschland und bald vielleicht schon Profi in der größten Sportliga der Welt. Ich drücke ihm alle Daumen. So ein netter Kerl wie er hat es sich verdient diesen Traum zu leben!