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Super Bowl LVII – ich war dabei

Schon wieder alles vorbei. Die NFL Saison 2022 ist zu Ende, Super Bowl LVII in Arizona ist gespielt und der neue Champion heißt: Kansas City Chiefs. Millionen Fans haben das Spiel live im Fernsehen gesehen, knapp 67.000 Zuschauer waren im Stadion und auf der Pressetribüne war natürlich auch beimFootball vertreten. Gründer Matthias Gindorf war vor Ort. Ihr habt vielleicht sein Reisetagebuch und Liveticker hier im Blog verfolgt. Am Tag nach der Rückkehr gibt es jetzt noch mal eine Zusammenfassung der Reise. Traditionell mit dem Titel: Super Bowl LVII – ich war dabei.

Super Bowl LVII - ich war dabei - Titel

Müde und voller Eindrücke aus Arizona sitze ich jetzt wieder zu Hause vor dem Computer und fasse für euch noch einmal zusammen, wie es so ist, wenn man beim Super Bowl live dabei ist. Ganz neu war das Gefühl für mich nicht. Insgesamt war ich schon zum fünften Mal bei einem Super Bowl im Stadion. Aber ich kann euch sagen: Dieses unglaubliche Gefühl mittendrin zu sein, wird nie langweilig. Sicher, es kostet ein bisschen was. In diesem Jahr vielleicht sogar etwas mehr als sonst. Aber wenn man diesen Sport und dieses Entertainment liebt, dann lohnt sich jeder Cent.

Sonne in Phoenix

Angereist bin ich am Donnerstag vor dem Super Bowl Sunday. Viele andere Kollegen waren schon seit Montag in der Stadt, um Media Day, Media Party und sämtliche Pressekonferenzen mitzuerleben. Das ging bei mir zeitlich leider nicht. Aber die NFL hilft an dieser Stelle sehr vorbildlich. Von allen Meiden-Events werden Zusammenfassungen verschickt, Pressekonferenzen gibt es als Audio-Files zum Nachhören. Es gibt die perfekte Rundum-Versorgung. Als ich am Donnerstag in Phoenix gelandet bin, habe ich gleich einen ersten Eindruck bekommen, wie die Stadt von und mit dem Super Bowl lebt: Die Uber-Fahrt ins Hotel hat 50 Dollar gekostet! Aber die Fahrerin konnte mir wenigstens die Sicht einer Einheimischen auf das Event schildern. Das ist auch viel wert. Am Freitag ging es schließlich los mit meinen Erkundungen – bei 25 Grad und Sonnenschein!

Super Bowl LVII - ich war dabei - Downtown

Downtown Phoenix hatte sich herausgeputzt für den Super Bowl. Im Convention Center wurde schon seit Beginn der Woche die NFL Experience gefeiert. Auf 3 Etagen in diesen riesigen Messehallen gab es für Fans und Besucher eigentlich alles, was man sich erwartet: Autogrammstunden, Stars zum Anfassen, Plätze zum Spielen, Werfen, Fangen, Kicken oder Tacklen, Live-Musik, Essen, Trinken, Fanshops bis zum Abwinken, es wurden Super Bowl Ringe gezeigt, alte Trikots und andere Ausstellungsstücke. Für 20 bis 40 Euro Eintritt konnte sich hier jeder Fan ordentlich austoben. Ich mag das ja. Ich wundere mich nur, warum das alles in einer Halle stattfinden muss, wenn es draußen warm und sonnig ist.

Im Convention Center befand sich auch die berühmte Media Row. Hier saßen Radio-Leute, Podcaster, Fernseh-Menschen und haben Spieler und andere Promis interviewt. Das ist für mich als hauptberuflicher Radio-Heini natürlich ein Paradies. Ich habe mich deshalb da auch einfach an einen Schreibtisch gesetzt und mit der Redaktion in Berlin telefoniert, nur um mal dieses Gefühl zu bekommen. Ich habe nur leider nicht so viele der Promis oder Ex-Spieler erkannt. Außer Sean Payton. Aber ich wette, die haben mich auch nicht erkannt. Ein paar Treppen höher war der Media Work Room. Hier saßen alle Journalisten, die „nur“ Tippen müssen. Eine Tür weiter waren noch die Studios von Westwood One Radio. Die Kollegen kenne ich nun schon seit einer Weile. Die übertragen den Super Bowl für hunderte Radiosender in den USA. Kommentiert u.a. von Kurt Warner. Radio ist in den USA eben noch etwas großes!

Neues Beim Football

Mittlerweile ist ein Besuch beim Super Bowl auch immer ein kleines Klassentreffen für deutsche NFL-Journalisten. Man sieht sich sonst nie. Aber beim Super Bowl. Die Kollegen von Spiegel, Focus Online, Funke Mediengruppe, Bild und Welt habe ich schon mehrfach getroffen. Später im Stadion saßen wir auch alle nebeneinander. Wir sind am Samstag noch gemeinsam über die NFL Experience gelaufen. Kollege Günter Zapf war auch dabei, Jan Stecker lief fröhlich winkend an uns vorbei und irgendwann war die Müdigkeit da. Ich hatte so viel wie lange nicht mehr mit dem Jetlag zu kämpfen.

Thank you!

Am Samstag bin ich vor irgendeinem Football-Event erstmal zu In-N-Out Burger gefahren. Diese Burgerkette gibt es hauptsächlich nur im Westen der USA. Sie ist bekannt und beliebt dafür, dass es nur 3 verschiedene Burger gibt, dass die Pommes vor den Augen der Kunden aus der Kartoffel geschält werden und dass es da wirklich gut schmeckt. Der Weg dahin hat mit dem Bus fast 2 Stunden gedauert. Aber es hat sich gelohnt.

Ich hatte mich vor der Reise gegen einen Mietwagen entschieden. Parken in Downtown war natürlich teuer, am Stadion ging es sowieso nicht – also bin ich Uber oder Bus gefahren. Öffentliche Verkehrsmittel sind in den USA nicht wirklich angesagt. Aber dafür günstig und freundlich. So gut wie jeder Fahrgast hat sich beim Aussteigen beim Fahrer bedankt, dass er die Tür aufgemacht hat. Als Berliner ist das schwer zu verstehen. „Freundlich und Busfahrer“ wird hier selten in einem Satz benutzt.

NFL Experience geht auch draußen

Am Samstag Nachmittag war ich noch auf einem anderen Teil der NFL Experience in Phoenix. Die fand dann auch draußen statt. Da war zwar deutlich weniger los als im Convention Center. Aber bei über 20 Grad und Sonne draußen zu sitzen und alle zu beobachten – an einem 11. Februar – das hatte schon was! Eintritt hat die Party nicht gekostet. Was auch hier auffiel: Es war nie richtig voll. Gut besucht ja. Aber nicht so, dass es wegen zu vieler Menschen nervt. Am Game Day sollte das noch anders werden.

„Super Bowl LVII – ich war dabei“ – so heißt dieser Artikel. Ich habe mich so manches Mal in Phoenix dabei erwischt, wie ich vor mich hingeträumt habe und dabei realisierte, was ich eigentlich gerade mache: Ich bin 9.000 km um die Welt geflogen, um Football zu gucken. Den Sport, den ich fast 30 Jahre im TV verfolge. Es gibt nichts größeres als den Super Bowl und ich bin dabei. Dafür bin ich unglaublich dankbar.

Super Bowl Sunday ist da!

Den Game Day habe ich zünftig mit einem Frühstück bei IHOP begonnen und bin dann nach Downtown gefahren. Von einem der NFL-Hotels ging es am Vormittag mit dem Shuttle Bus zum Stadion. Ich bin in den ersten Bus eingestiegen und wer saß da in der ersten Reihe hinter der Fahrerin? Günter Zapf! Wir kennen uns nun schon fast 20 Jahre, haben schon ein paar Super Bowls gemeinsam erlebt und auch diesen wieder. Fast eine Stunde hat dann die Fahrt zum State Farm Stadium gedauert. Um 12.30 Uhr – 4 Stunden vor Kickoff – waren wir schließlich da!

Um diese Zeit war auch Einlass für alle anderen Besucher und es wurde auch sehr schnell sehr voll im Stadion. Meine ARD-Kollegin, die die Radio-Schalten nach Deutschland gemacht hat, hat es so ausgedrückt: Das Stadion ist kuschelig. Es ist vergleichsweise klein und die Wege waren am Game Day sehr schnell überfüllt. Natürlich bleiben auch viele stehen, um Fotos zu machen. Ist ja klar. Je näher der Kickoff kam, desto länger hat der Weg zum Klo oder zu den Getränken gedauert. Ich konnte aber die Zeit nutzen, um Alan Roach zu besuchen. Das ist der Stadionsprecher für die Super Bowls. Er kommt „gebürtig“ auch vom Radio, mag Deutschland und seit ein paar Jahren kennen wir uns und sehen uns auch, wenn wir im selben Stadion sind.

Die Presseplätze im State Farm Stadion waren für uns direkt unter der Videoleinwand rechts hinter der Endzone aufgebaut. Schön kuschelig, aber dafür gut ausgerüstet: Mit Tisch, Steckdosen, LAN-Kabel und kostenlosem Lunchpaket. Der Blick von hinter der Endzone ist erst etwas ungewohnt. Man kennt ja sonst nur den Blick von der Seite aufs Spiel. Aber wenn man die Angriffe von hinten bzw. von vorne sieht, erkennt man ganz andere Dinge – wie breit die Line aufgestellt ist, wer sich wie bewegt und vor allem sieht man so noch viel mehr, wie schnell manche Spieler sind.

Was man der NFL wirklich lassen muss: Technik-Probleme gibt es nicht. Das kostenlose Stadion-WLAN hielt ohne Probleme, auch telefonieren ging. Wäre ein Gerät kaputtgegangen, hätte es sogar einen technischen Support gegeben, der sich alles anguckt. Der Sound im State Farm Stadion war auch super und obwohl das Dach offen war, wurde es am Abend nicht wirklich kühl. Blöd nur: Wir konnten den Flyover von unseren Plätzen nicht sehen.

Super Bowl LVII – ich war dabei

Das Spiel muss ich an dieser Stelle nicht analysieren. Spannend war aber zu beobachten, wie oft die beiden Fanlager zwischen Enttäuschung und Begeisterung hin und her wechseln mussten. Genau das ist es doch, was wir am Football lieben, oder? Während die Tage vorher gefühlt die Eagles-Fans in der Stadt in der Überzahl waren, waren doch noch genug da, um den Sieg der Chiefs zu feiern. Es geht übrigens immer sehr schnell, bis der Pokal übergeben ist und sich das Stadion leert. Günter und ich saßen nicht mal eine Stunde später im Shuttle Bus zurück nach Downtown – und wir haben zwischendurch noch im Pressezelt etwas gegessen und ein paar Pressekonferenzen verfolgt.

Mit der Halftime Show war ich nicht ganz zufrieden. Die Technik mit den fliegenden Podesten war natürlich faszinierend. Bei der Musik kam gefühlt etwas wenig Stimmung im Stadion rüber. Ich denke mir aber dann immer: Die Show ist für die hunderten Millionen Menschen am TV gemacht. Da muss sie wirken und glänzen – und das hat sie wohl auch. Übrigens: Es waren genau 67.827 Zuschauer im Stadion – in München waren es rund 2.000 mehr. Das nur als Notiz am Rande.

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Noch ein paar Worte zu den Preisen im Stadion: Burger und Pommes gab es zusammen für 12 Dollar. Das fand ich vergleichsweise günstig. Den Eimer Popcorn gab es für 7.50 Dollar und das Bier für 14 Dollar. Getrunken wurde davon trotzdem eine Menge. Ein paar angetrunkene Fans waren nach dem Spiel auch unterwegs. Aber selbst da wurden sie nicht ausfällig oder handgreiflich, wie es vielleicht bei anderen Ballsportarten im Stadion vorkommt. Ich selbst habe mir traditionell keine Andenken, Shirts oder ähnliches gekauft. Einmal, weil ich immer nur mit Handgepäck reise und da der Platz begrenzt ist. Und ich sage immer: Ich nehme viele tolle Erinnerungen mit nach Hause – das ist sowieso unbezahlbar!

Meine Eindrücke aus Phoenix habe ich auch bei den Kollegen der Footballerei geschildert. Gerne reinhören:

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