Vielleicht denkt ihr jetzt: „Wer ist Miriam Brown?“. Ich bin mir aber sicher, die meisten von euch haben sie schon einmal gesehen. Miriam Brown ist die Mutter von Amon-Ra und Equanimeous St. Brown. In Week 18 saß sie z.B. mit ihrem Mann John in Detroit auf der Tribüne, als die beiden Söhne im Duell Packers gegen Lions auf dem Platz standen. Miriam und John in Trikots, die zum Teil im Grün von Green Bay und zum anderen Teil im Blau von Detroit waren. Die Bilder gingen um die Welt. Miriam Brown hat mit mir darüber gesprochen wie es so ist, wenn die Söhne Superstars in der NFL sind.
Kurz zur Erklärung: Die Eltern heißen „nur“ Brown mit Nachnamen. Vater John Brown – ein ehemaliger Mr. Universum – hatte bei der Geburt im Krankenhaus entschieden, dass die Söhne St. Brown heißen sollen. Nur Brown würde zu sehr nach einem Sklaven-Namen klingen. In den USA sind solche Änderungen wohl einfach so möglich. In Deutschland gibt es dafür wahrscheinlich nicht das passende Formular.
Miriam Brown über ihre Söhne in der NFL
Amon-Ra St. Brown ist seit der Saison 2020 fester Bestandteil der Detroit Lions und hat als Rookie gleich 5 Touchdowns geschafft. Equanimeous St. Brown hat seit 2018 schon 37 Regular Season Spiele für die Green Bay Packers gemacht und hat auch einen Touchdown auf dem Konto. Beide sind noch jung und könnten eine lange NFL-Karriere vor sich haben. Das macht Mutter Miriam Brown natürlich stolz:
Die Familie ist eigentlich in Kalifornien zu Hause. Jetzt spielen beide Söhne ausgerechnet in Gegenden der USA, in denen es während der Saison auch mal sehr kalt werden kann – und die außerdem weit weg von der Westküste sind. Trotzdem ist Miriam mit ihrem Mann zu einigen Spielen der Kinder geflogen. Auch zu einem Auswärtsspiel bei den Arizona Cardinals. Andere Eltern sind da aber noch viel aktiver, erklärt Miriam:
Natürlich gibt es aber untereinander Kontakt mit Eltern anderer NFL-Spieler. Es gibt sogar eine „Eltern-Gruppe“, wie Miriam Brown mir erklärt hat. Darin ist sie aber nicht Mitglied. Man trifft sich aber trotzdem ab und zu mal:
Ich stelle es mir ziemlich aufregend vor, wenn man seine eigenen Kinder in der NFL spielen sieht – und dann auch noch so erfolgreich. Ich durfte mit Amon-Ra und auch mit EQ kurz vor der Saison 2020 jeweils ein Interview führen. Die sind beide im Touchdown24 Magazin erschienen. Dabei habe ich die beiden als sehr fokussiert kennen gelernt. Sie hatten fast nur Training, Football und wieder Training im Kopf. Das hat sich bekanntlich ausgezahlt. Auch viele Monate später hat sich daran nichts verändert, erklärt die Mutter der beiden:
Ihr kennt vielleicht die Diskussionen, die immer wieder auftauchen, wenn Amon-Ra oder EQ für Schagzeilen sorgen. Da heißt es u.a. „Touchdown für Deutschland“ oder ähnliches. Dann kommt aber immer jemand und argumentiert dagegen: Die beiden seien wenn überhaupt nur „Deutsch-Amerikaner“. Ich persönliche finde diese Diskussionen immer sehr anstrengend. Die Mutter der beiden – geboren in Nordrhein-Westfalen – glaubt auch nicht, dass diese Diskussionen aufhören:
Genau die richtige Antwort, wie ich finde! Miriam Brown war während des Interviews übrigens gerade in Green Bay und war anschließend auch beim Playoffspiel der Packers gegen die San Francisco 49ers. Leider gab es dieses Mal im Anschluss nicht so viel Grund zur Freude, wie beim „Bruder-Duell“ zum Ende der Regular Season:
Auf meinem YouTube-Kanal gibt es noch weitere Ausschnitte aus dem Interview mit Miriam Brown. Da spricht sie unter anderem darüber, welche Andenken sie von Amon-Ra und EQ zu Hause hat und was sie damit planen. Außerdem habe ich sie gefragt, wer von den beiden sich nach einem NFL-Spiel brav zu Hause meldet, wie es sich für einen Sohn „gehört“. Klickt mal rein.