In der deutschen Football-Welt wollen wir doch alle nur das Eine: Wir wollen American Football noch größer und populärer machen. Es gibt eigentlich kein Gegeneinander unter Bloggern, Podcastern, Radio-, Fernseh- oder Online-Machern. Alle helfen sich gegenseitig – und alle kennen sich natürlich auch. Deswegen ist es selbstverständlich, dass wir hier einen weiteren NFL-Blog vorstellen, der seit dieser Saison am Start ist. Da gibt es kein Konkurrenz-Denken. Couch Quarterback heißt der Blog und wird betrieben von Nic Fanselow. In einem Gastbeitrag stellt Nic sein Projekt sogar selbst vor.
Der Text ist von Nic Fanselow von Couch Quarterback:
Hallo, mein Name ist Nic – und beimFootball-Schauen wurde ich zum „Couch Quarterback“.
Der NFL verfallen bin ich 1999, als ich im Alter von 9 Jahren mitten in der Nacht aufwachte und den Fernseher im Wohnzimmer hörte. Mein Stiefvater schaute gerade den Super Bowl XXXIII, als John Elway mit den Denver Broncos back-to-back den Super Bowl gewann. Ohne es damals zu wissen, war dies der Grundstein für meine Begeisterung für American Football und die National Football League. Als dann drei Jahre später Tom Brady auf die große Bühne trat, war ich vollkommen infiziert.
Der Sport hat mich nie wieder losgelassen. Ich habe unzählige Nächte mit Spielen, Analysen und Diskussionen verbracht. Lange Zeit war ich allein mit meinem außergewöhnlichen Hobby, dann gab es zu den Super Bowls Gesellschaft und spätestens mit dem Start von ranNFL war an jedem verdammten Sonntag die Couch voll, dazu Snacks, Statistiken und jeder Menge Emotionen. Diese Emotionen wurden dann durch Fantasy Football nochmals verstärkt. Da ich im Familien- und Freundeskreis als kleiner Grinch bekannt bin, gilt schon lange: Der Super Bowl ist mein Weihnachten.
Vom Zweifel zur ersten Bühne
Für mich war eigentlich schon immer klar, dass ich mein Hobby vertiefen will – doch fehlte mir oft der Mut dazu. Besonders ans Schreiben war wegen einer Rechtschreibschwäche nie zu denken. Viel zu große Angst hatte ich davor, dass Leute mich wegen meiner Fehler auslachen könnten – eine Tatsache, über die ich heute lache, die mir damals aber große Sorgen bereitet hat. Durch mehrere Teilnahmen an verschiedenen Fernsehformaten wie „Wetten, dass..?“ fasste ich schließlich den Entschluss, es zumindest im Bewegtbild zu versuchen und startete irgendwann meinen YouTube-Kanal, der sich mit dem Thema US-Sport-Jerseys beschäftigte.
2018 erhielt ich im Rahmen meines Studiums ein Auslandsstipendium und war für sechs Monate an der University of Texas. Wie ein glücklicher Zufall wollte, fand zu dieser Zeit der NFL Draft im Stadion der Dallas Cowboys statt – ein Erlebnis, das für alles Weitere, was ich im Bereich NFL gemacht habe, prägend war. Ein paar Jahre später stieß ich während eines entspannten Football-Abends auf einen Tweet von Carsten Keller von meine-NFL.de. Darin schrieb, er sei der einzige Deutsche bei diesem Draft gewesen – was ich dann freundlich widerlegen konnte. Nach einigen Gesprächen brachte mich Carsten schließlich zum Huddle und zu Football-Aktuell, wo ich mich nach Jahren der Unsicherheit endlich dazu durchringen konnte, über den besten Sport der Welt zu schreiben. Eine Entscheidung, die ich bis heute keine Sekunde bereue – und die mich 2024 zu meinem eigenen „Weihnachten“ geführt hat: Der Besuch beim Super Bowl in Las Vegas. Danke, Carsten.
Der eigene Blog: Couch Quarterback
Eigentlich war das schon viel mehr, als ich mir je erträumen konnte – doch 2024 wuchs in mir der Wunsch nach etwas Eigenem, meiner Spielwiese, einem Ort, an dem ich schreiben kann, was ich will und wann ich will. Da ich mit beimFootball immer ein großes Vorbild hatte – und genau dieses Miteinander in der deutschen Football-Community so schätze – habe ich Mitte des Jahres beschlossen, einen eigenen Blog ins Leben zu rufen:
Jetzt fragst du dich vielleicht, warum Couch Quarterback? Früher, wenn wieder eine Fußball-WM oder EM anstand, war oft die Rede von den Millionen Bundestrainern, die auf einmal vor den Fernsehgeräten saßen. So kam mir der Gedanke: Wenn ich wieder mal an einem Sonntag auf dem Sofa Platz nehme und mich frage, warum nicht dieser oder jener Pass geworfen wurde, werde ich zum Couch Quarterback. Außerdem ist es nun mal der Ort, an dem ich die meisten Spiele schaue – und der Name soll auch etwas Würze herausnehmen, denn ich möchte mich trotz jahrelanger Football-Leidenschaft nicht als Experte oder allwissend vermarkten. Ich bin einfach ein Typ, der die NFL liebt.
Bei Couch Quarterback trifft Football-Leidenschaft, Meinungsstärke und Spielverständnis auf eine große Portion Sofa-Kompetenz. Wir wollen Artikel liefern, die man nicht schon überall gelesen hat. Wir durchforsten selbst das Internet nach spannenden Geschichten, neuen Sichtweisen und bringen sie direkt auf das Endgerät. Mal ernst, mal mit Humor, aber immer mit Herzblut. Uns ist egal, ob du keine Minute RedZone verpasst, dich nur mit einem Team beschäftigst oder letzte Woche zum ersten Mal beimFootball warst – wir wollen dich erreichen.
In der Vergangenheit habe ich schon oft meine kleine Bühne und meine Community genutzt, um für gemeinnützige Zwecke Geld zu sammeln. Daher ist es eine Überlegung – und eigentlich auch mein langfristiges Ziel –, Couch Quarterback irgendwann zu einer gemeinnützigen Seite zu machen, um dem Sport, der mir so viel gibt, etwas zurückzugeben.
Ich würde mich freuen, wenn du, nachdem du hier bei beimFootball mit dem Lesen fertig bist, mal bei mir vorbeischaust. Und wer jetzt nicht völlig von mir genervt oder abgeschreckt ist, kann sich im November nach dem NFL-Spiel in Berlin auf eine wirklich spannende Doku von und mit mir freuen.
Dank an Matthias und beimFootball
An dieser Stelle kann ich mich eigentlich nur bei Matthias bedanken – für die Chance, mich auf Deutschlands bekanntestem NFL-Blog vorstellen zu dürfen. Als die Anfrage mit den Worten kam: „In der Football-Welt gibt es kein Gegeneinander – nur Miteinander“, war für mich endgültig klar: Wir verfolgen dieselben Ziele, und darüber bin ich sehr froh.