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Die Redskin Rule

Seit dem vergangenen NFL-Wochenende steht (so gut wie) fest, wer die US-Präsidentschaftswahl in diesem Jahr gewinnt: Donald Trump! Das besagt die sogenannte Redskin Rule. Mehr als ein Aberglaube oder ein Mythos ist diese Regel zwar nicht. Aber es soll einen Zusammenhang geben zwischen den Resultaten der Washington Redskins – die mittlerweile gar nicht mehr so heißen – und dem Ausgang der Wahl. Wie genau die Redskin Rule funktioniert und wann sie auch schon nicht funktioniert hat – das erkläre ich euch jetzt.

Die Redskin Rule - Flagge
<span>Photo by <a href=httpsunsplashcombenwhitephotographyutm source=unsplashutm medium=referralutm content=creditCopyText>Ben White<a> on <a href=httpsunsplashcomutm source=unsplashutm medium=referralutm content=creditCopyText>Unsplash<a><span>

Die Redskin Rule basiert auf dem letzten Heimspiel der Washington Redskins – die bekanntlich mittlerweile Washington Football Team heißen – vor dem Wahl-Dienstag. Wird das Heimspiel gewonnen, dann gewinnt bei der Präsidentschaftswahl die Partei des Amtsinhabers. Wird das Spiel verloren, dann gewinnt die Partei des Herausforderes. In diesem Jahr hatte Washington am vergangenen Sonntag das letzte Heimspiel vor der Wahl und hat mit 25:3 gegen die Dallas Cowboys gewonnen. Heißt also: Die Partei des Amtsinhabers gewinnt die Wahl – also bleibt Donald Trump Präsident.

Die Redskin Rule geht bis ins Jahr 1936 zurück. Damals spielten die erst kürzlich gegründeten Redskins noch in Boston und nicht in Washington. Kurz vor der damaligen Wahl wurden die Chicago Cardinals mit 13:10 besiegt – also musste die Partei des Amtsinhabers gewinnen. Das passierte auch – Franklin D. Roosevelt von den Demokraten gewann und blieb Präsident. Fast 70 Jahre und 16 weitere US-Wahlen funktionierte die Redskin Rule einwandfrei. Bis zur Wahl 2004. Da verloren die Redskins ihr letzten Heimspiel vor dem Stichtag gegen die Green Bay Packers mit 14:28. Die Regel hätte daher besagt, dass Amtsinhaber Georg W. Bush mit seinen Republikanern die Wahl hätte verlieren müssen. Hat er aber nicht.

Redskin Rule 2.0

Das Wahlsystem in den USA ist etwas umständlich. Es gibt im Grunde zwei Arten von Stimmabgaben: Den „Popular Vote“ – also das, was das Volk abstimmt. Dann noch den „Electoral Vote“ – das sind die Wahlmänner, die schließlich ausschlaggebend für die Entscheidung um das Präsidentenamt sind. Das bedeutet auch, dass eine Mehrheit beim Popular Vote beim Kandidaten nicht unbedingt dazu führt, dass er oder sie auch Wahlsieger wird. So war es 2004 bei Al Gore der Fall und auch 2016 bei Hillary Clinton. Beide hatten mehr Stimmen bekommen, aber zu wenig Wahlmänner und wurden somit nie Präsident bzw. Präsidentin.

Zurück zur Wahl 2004. Bush gewinnt den Popular Vote und Electoral Vote, die Redskins verlieren aber ihr letztes Heimspiel vor der Wahl. So wäre die Redskin Rule nicht eingetreten – also wurde sie etwas abgeändert. Regel 2.0 sagt aus, dass in so einem Fall die vorige Wahl auch mit eingerechnet werden muss. Da hatten die Redskins verloren, Al Gore den Popular Vote gewonnen, aber er ist nicht Präsident geworden. Also gilt die Regel im Jahr 2004 als „irgendwie doch eingehalten“. Verrückt. Bei der Wahl 2008 ist es dann wieder leichter: Die Redskins verlieren und Barack Obama von den Demokraten schnappt sich den Präsidentenjob von den Republikaner. Regel funktioniert.

Redskin Rule funktioniert gar nicht mehr

Bei der Wiederwahl von Obama 2012 hatten die Redskins zuvor wieder verloren. Das hätte bedeutet, Mitt Romney von den Republikanern hätte Präsident werden müssen. Auch beim Popular Vote im Vorjahr hatte Obama die meisten Stimmen geholt. Es passt also gar nichts und damit hat die Redskin Rule nicht funktioniert. Beim Duell Donald Trump gegen Hillary Clinton 2016 hatten die Redskins ihr Spiel gewonnen. Laut Regel hätte die Partei des bis dahin regierenden Präsidenten Obama – also die Demokraten – die Wahl gewinnen müssen. Sprich: Hillary Clinton. Das passierte bekanntlich nicht, also hat es mit der Redskin Rule wieder nicht geklappt.

BeimFootball aus Instagram

Die Aussagekraft dieses Mythos ist natürlich begrenzt – vor allem auch durch das Durcheinander in den vergangenen Jahren. Mittlerweile gibt es die „Washington Redskins“ auch gar nicht mehr unter diesem Namen und so wird sich jetzt bestimmt jemand finden, der nach dem Ausgang der Wahl am 3. November wieder alles irgendwie zurecht biegt. Es kann sehr kompliziert werden, dann immerhin hat Hillary Clinton 2016 auch den Popular Vote gewonnen. Also wäre die Redskin Rule 2.0 wieder eine Option.

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