Vor 90 Jahren hat eine große NFL-Tradition begonnen: An Thanksgiving spielen die Detroit Lions ein Heimspiel. Seit 1945 passiert das regelmäßig jedes Jahr. Der damalige Besitzer des Teams George A. Richards wollte auf diese Weise noch mehr Fans ins Stadion locken. Der Plan ging auf und die Tradition hält bis heute. Ellen Trudell hat diese Tradition auch miterlebt. Sie arbeitet für die Detroit Lions im Marketing und PR Bereich und ist früher immer mit ihrem Vater selbst an Thanksgiving ins Stadion gegangen, um die Lions spielen zu sehen. Im Interview erzählt sie, wie wichtig diese Spiele für sie und für Detroit sind. Außerdem gibt sie Einblicke in das, was die Besucher beim Thanksgiving Game im Stadion erleben können. Und das ist durchaus „lecker“.
Thanksgiving ist in den USA der vielleicht größte und wichtigste Feiertag des Jahres. Familien kommen zusammen, sitzen im besten Fall an einen großen Esstisch, auf dem ein Truthahn wartet gegessen zu werden. Dazu läuft Football im Fernsehen. Das ist Tradition – erfunden in Detroit 1934. Der damalige Besitzer der Lions war auch Eigentümer eines lokalen Radiosenders. Darüber konnte er seine neue Idee bewerben – ein Thanksgiving Game. Die Idee schlug ein und „passt perfekt“, sagt Ellen Trudell von den Lions. Sie ist schon von Geburt an Lions-Fan, wie sie sagt. Als sie 3 Jahre alt, hat sie ihr Vater das erste Mal mit ins Stadion genommen – damals noch in den Silverdome.
Faszination Thanksgiving Game
Wie Ellen sagt, hat sie die ersten Jahre mehr auf die Cheerleader geachtet, als auf die Spieler. Das hat sie als kleines Mädchen fasziniert. Sie wurde schließlich selbst Cheerleaderin und später sogar selbst Teil der Detroit Lions. Ihr Vater ist leider in diesem Sommer verstorben und kann dieses Jahr nicht mit ins Stadion kommen. Gerade jetzt, wo die Lions bei 10-1 vor dem Spiel stehen. „Wir denken da Spiel für Spiel“, sagt Ellen und wird nicht übermütig bei der Ausgangslage. „Aber wir können das Ding heute nach Hause fahren“.
Thanksgiving startet in Detroit mit einer großen Parade in der Stadt. Danach kommen die Fans ins Stadion und viele von denen begehen den Feiertag auch komplett dort, sagt Ellen. „Wir servieren im Ford Field 1,2 Tonnen Turkey, hunderte Kilo Füllung und Kartoffelbrei und 4.500 Apfelkuchen„. Viele Fans eilen nach dem Spiel nach Hause, um dort dann das Fest im Kreis der Familie zu verbringen. Einige bleiben aber auch länger im Stadion, um beim Tailgaiting ihren Truthahn mit anderen Fans zu essen. Vielleicht feiern sie dabei auch den 11. Saisonsieg? Auf die Frage, was Ellen Trudell am 9. Februar 2025 macht, wollte sie nicht wirklich antworten. Sie hätte bestimmt nichts dagegen, am Super Bowl Sunday in New Orleans zu arbeiten.